Das Hüten des Viehs im Wald und das regelmäßige Sammeln von Laubstreu förderten den Wälderrückgang. Durch den enormen Holzbedarf der Saline in Lüneburg reduzierte man im ausgehenden Mittelalter die Waldbestände um Lüneburg noch um ein Vielfaches. Das Roden der Wälder und die intensive Nutzung der neu entstandenen Äcker ohne ausreichende Düngung hatten eine Verarmung der ehemals nährstoffreichen Böden zur Folge. Nur anspruchslose Pflanzen wie die Besenheide (Calluna vulgaris) fanden hier optimale Lebensbedingungen. Mit Ausbreitung der Heideentwickelte sich die Heidebauernwirtschaft. Die Heideflächen wurden zu Weidegebieten der Heidschnucken, die für den Verbiss aller konkurrierenden Pflanzen sowie für Verjüngung und Wachstum der Heide sorgten. Außerdem nutzten die Bauern die Heide für die Imkerei und zur Gewinnung von Düngemitteln. Noch bis Ende des 18. Jh. prägte die Heidebauernwirtschaft die Landschaftsstruktur der Lüneburger Heide entscheidend. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. begann man, die Heideflächen primärmit Kiefern aufzuforsten, und so entstand in der Lüneburger Heide wieder eines der größten Waldgebiete Deutschlands. Die wenigen verbliebenen Heidegebiete sind geschützt und müssen intensiv gepflegt werden, um ihre Erhaltung zu sichern. Im Herzen der Heide liegt Soltau- ein moderner Ort mit staatlich anerkanntem Ort mit Sole Kurbetrieb. Für aktive Wanderer und Radfahrer sind über 1.400 km ausgezeichnete Rad- und Wanderwege ausgeschildert, die durch romantische Heidelandschaften, beschauliche Dörfer oder vorbei an Flusstälern führen.